Streit im Drogenmilieu eskalierte

Allgemeines
Bezirk Braunau

In der Nacht vom 11. Jänner 2022 auf den 12. Jänner 2022 kam es in Braunau am Inn wegen ausständiger Schulden zu einem Streit zwischen einem serbischen Drogendealer aus Deutschland und seinem 28-jährigen Abnehmer aus dem Bezirk Braunau. Nach einem kurzen körperlichen Angriff trennten sich beide mit einem zeitlichen Ultimatum, das am Folgetag schlussendlich in gegenseitigen Drohungen via Kurznachrichten endete. Die telefonischen Drohungen der beiden führten schlussendlich dazu, dass sich beide in Erwartung eines Kampfes bewaffneten und ein Treffen in Braunau vereinbarten. Als Unterstützung bedienten sich beide Kontrahenten ihrer Brüder. Am Nachmittag des 12. Jänner 2022 wartete der 28-Jährige bewaffnet mit einer Schreckschusspistole und im Beisein seines, mittels Baseballschläger bewaffneten, 25-jährigen Bruders am Gehsteig auf seinen Lieferanten. Die Kontrahenten kamen bewaffnet mit Messern aus Deutschland zum Treffen. Als der 25-jährige Serbe den wartenden Abnehmer mit der Schreckschusswaffe wahrnahm, lenkte er seinen Pkw gezielt auf diesen zu. Der 28-Jährige wurde von der Fahrzeugfront erfasst und mehrere Meter weit mitgeschleift. Nachdem der Pkw in einer Wiese zum Stillstand gekommen war, schlugen die Abnehmer die Seitenscheibe des Fahrzeuges ein, zogen ihre Kontrahenten heraus und schlugen und traten auf sie ein. Nachdem Zeugen die Polizei verständigten, blieben die in Deutschland wohnhaften serbischen Staatsbürger verletzt am Boden liegen, während ihre Kontrahenten flüchteten. Bei den bisherigen Ermittlungen wurden die verwendeten Tatwaffen, Suchtmittel in Form von Marihuana, Kokain und Methamphetamin sowie 10 gefälschte COVID-19-Impfpässe in einer Wohnung, versteckt in einer Wäschetrommel, sichergestellt. Alle vier an der Auseinandersetzung involvierten Personen konnten identifiziert und drei von ihnen vorläufig festgenommen werden. Selbst während der ärztlichen Untersuchungen konnten diese aufgrund ihrer Aggressivität nur mühsam beruhigt werden. Der 28-Jährige, der verletzt sein dürfte, befindet sich nach wie vor auf der Flucht. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis wurde bis dato einer der beiden serbischen Dealer, der auch den Pkw lenkte, in die Justizanstalt Ried im Innkreis eingeliefert. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen betrieben die Brüder aus dem Bezirk Braunau auch einen Handel mit gefälschten Impfpässen. Mehrere Personen im Stadtgebiet Braunau konnten als Abnehmer dieser Pässe identifiziert werden. Auch gegen diese werden Ermittlungen eingeleitet.

Zeugen des Vorfalles werden ersucht, sich mit der Polizeiinspektion Braunau am Inn unter 059133 / 4200 zu melden. Hinweise zum Aufenthaltsort des flüchtigen Täters werden selbstverständlich auch anonym entgegengenommen.