Wels (pts031/15.06.2021/17:45) – Für viele Spielsüchtige lauert die Gefahr hinter der österreichischen Grenze. Im Grenzgebiet von Tschechien tummeln sich die Casino-Betreiber. Ein Schlaraffenland für Freunde des Glücksspiels. Doch ein Besuch dort kann sehr schnell zum Albtraum werden. Das Casino Imperator zeigt federführend, wie Spielerschutz völlig ignoriert wird.
Spielerschutz-Horror im Casino Imperator
Verfügbare Spielerschutz-Maßnahmen gibt es in den Casinos an der österreichisch-tschechischen Grenze so gut wie nicht. Die in Österreich bekannte Selbstsperre wird überall angeboten, in den meisten Fällen stellt das ausgestellte Formular jedoch nur einen Fake dar. In allen bekannten Fällen konnte die Sperre bei einem weiteren Besuch sofort storniert werden oder es musste maximal 1 Woche gewartet werden.
Ein Casino-Manager erklärte der Spielerhilfe, dass es in der Tschechei kein Gesetz für eine mögliche Selbstsperre gibt. Die Zettel sind also eine Alibi-Handlung, die Spielsüchtigen werden dadurch nicht geschützt.
„Sie wollen die Sperre aufheben? Kein Problem, dann werfen wir den Zettel einfach weg“ , so ein Casino-Mitarbeiter im Umgang mit selbst gesperrten Spielern. Der betreffende Mitarbeiter holte einen Ordner mit dem beim letzten Besuch ausgefüllten Sperrformular, und zerriss dieses. Aus Sicht des Casinos war damit das Problem aus der Welt geschafft.
Casino Imperator verstößt gegen gesetzliche Auflagen
Mehrere der Spielerhilfe bekannte Personen ließen sich ein Limit beim Casino-Betreiber „Casino Imperator“ in Dolni, nahe Wullowitz, setzen. Bei einem weiteren Besuch, trotz gesetztem Limit, hielt sich der Betreiber nicht an die gesetzliche 7-tägige Wartefrist bei Änderungen. Ein Manager des Casinos sagte, „er lege nun ein zweites Spieler-Profil“ für dieselbe Person im System an. Ein Vorgang, der rechtlich nicht erlaubt ist. Der Spieler erhielt darauf hin eine zweite Spielerkarte ohne Limit ausgehändigt. Das Spiel konnte sofort weitergehen.
„Sag das ja nicht deinem Anwalt, sonst bringe ich dich um“
sagte der Manager mit ernstem Gesichtsausdruck zum Gast. Diese Drohung wurde keinesfalls als Morddrohung verstanden. Er wollte wohl damit unterstreichen, dass er gerade selbst gegen gesetzliche Auflagen verstoßen hat und wollte so den Gast etwas einschüchtern. Das Geld des Gastes war ihm wichtiger, als sein korrektes Vorgehen oder der Spielerschutz.
Glücksspiel-Geräte-Hersteller APEX an Casino Imperator beteiligt
In mehreren persönlichen Telefonaten mit dem Geschäftsführer der Firma Apex versicherte man, diesen Missständen sofort nachzugehen und kündigte mehrfach eine umgehende Stellungnahme durch das Casino-Management-Team an. Innerhalb einer Woche, trotz mehrmaliger Aufforderung, erfolgte trotz vier involvierten Managern der Unternehmen keine Beantwortung oder Stellungnahme.
Als letzten Versuch, kurz vor der Veröffentlichung dieses Berichtes, erreichte die Spielerhilfe erneut den Manager des Unternehmens Apex per Telefon.
Als er hörte, wer am Telefon war, legte er einfach auf.
Da es sich bei diesen Vorgängen um äußerst schwere Verstöße handelt, informierte die Spielerhilfe mittlerweile bereits die für Tschechien zuständigen Aufsichts- und Lizenzbehörden.
Den vollständigen Bericht finden Sie auf unserer Webseite: https://www.spielerhilfe.at/grenzenloses-spielvergnuegen-casino-imperator/
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Aussender: Verein „Spielerhilfe“ Ansprechpartner: Verein Spielerhilfe E-Mail: presse@spielerhilfe.at Website: www.spielerhilfe.at