Neusiedl am See/Wien (pts022/27.03.2020/13:30) – Als Kleinunternehmer, der noch keine nennenswerten Bilanzen vorlegen kann wird man mit 500 Euro abgespeist. Gerne trage ich etwas zur Sicherheit der Bevölkerung bei und bleibe zu Hause. Aber das, was hier mit Kleinunternehmern gemacht wird, ist eine Schande für ein soziales Österreich.
Gestern kam die Meldung, dass ein Härtefonds zur Verfügung steht und Anträge ab Freitag, 17 Uhr, eingebracht werden können. Beauftrage ich meinen Steuerberater mit der Erhebnung all der geforderten Daten, dann verdient mein Steuerberater.
Ich finde es gut, dass es Personen gibt, die mich unterstützen, diese sollen auch bezahlt werden. Aber dann müssten auch die Kosten für diese Unterstützung vom Härtefonds getragen werden.
Wenn ich das alles bezahlen muss, dann bekomme ich höchstwahrscheinlich nur einen Bruchteil der Auszahlung.
Wieviel bleibt übrig?
Das kann man nur schätzen, im Vorfeld weiß man das gar nicht, also wieder ein Geschäft, das am Rücken der Kleinen ausgetragen wird. Die kolportierten 6000 Euro kommen nur bei Unternehmern an, die es schon länger gibt und die wahrscheinlich wieder hohe Ausfälle haben.
Laut Aussendung der Wirtschaftskammer vom Donnerstag, 21.50 Uhr, wird die Unterstützung folgendermaßen ausbezahlt: * Phase 1 – Soforthilfe (Antragstellung möglich ab 27.3., 17 Uhr) — Bei einem Nettoeinkommen von weniger als 6.000 Euro p.a.: Zuschuss von 500 Euro — Bei einem Nettoeinkommen ab 6.000 Euro p.a.: Zuschuss von 1.000 Euro — Antragsteller, die über keinen Steuerbescheid verfügen, erhalten einen Zuschuss von 500 Euro.
In meinem Fall ist es so, dass der Jahresabschluss im Fertigwerden ist, alleine dieser kostet mehrere hundert Euro.
Was sollen wir mit 500 oder 1000 Euro anfangen?
Jeder Kurzzeitarbeitende bekommt einen Großteil seines Gehalts weiterbezahlt. Meine Ausfälle, auf Grund der aktuellen Situation, belaufen sich auf meherere Tausend Euro. Das mag sich viel anhören, davon muss ich aber vier bis sechs Monate leben. Jetzt im März und April ist die stärkste Zeit für Vorträge vor dem Sommer.
Im Sommer werden keine Kurse abgehalten, erst gegen Ende des Jahres steigt die Zahl der Anfragen wieder, ob das auch heuer so sein wird? Das bedeutet für mich einen Einkommensausfall von mehr als 6 Monaten.
Wo bleiben die Milliarden, die in den Zeitungen stehen?
Kolportierte Summen stimmen einfach nicht, lokale Politik ist gefordert. Herr Doskozil, bitte helfen Sie den Kleinunternehmern im Burgenland! Frau Bürgermeisterin Böhm (Neusiedl am See), stützen Sie Ihre lokalen Betriebe! Lokale Gemeinden sind gefordert, Aufträge an Unternehmern im Ort zu geben oder ihnen eine Perspektive zu geben!
Auch die Bundesregierung ist gefordert! Herr Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Kogler, stützen Sie bitte jetzt die kleinen Unternehmer, Sie haben es in der Hand, die Masse an Menschen zu stützen, die es dingend notwendig haben.
Kleinunternehmer werden die Geschädigten nach dieser Krise sein und weniger Aufträge bekommen. Warum nicht jetzt ein Zeichen setzen und diese pauschal ordentlich stützen, um sich einen Umbau ihres Geschäfts auf Online leisten zu können!
Die geplante Phase 2 ist ebenfalls ungewiss: * Phase 2 (genaue Kriterien und Zeitpunkt sind seitens der Regierung noch in Ausarbeitung): — Der Zuschuss wird maximal 2.000 Euro pro Monat auf maximal 3 Monate betragen. — Der Zuschuss richtet sich nach der Höhe der Einkommenseinbuße.
Mit diesem Maßnahmenplan und der Bürokratie, die wieder einmal dahinter steckt, kann man nicht gewinnen, nur verlieren. Um zu diesen Geldern zu kommen, ist Bürokratie angesagt und viele Voraussetzungen müssen erfüllt werden.
Sieht man sich die Kommentare von Personen in „Der Standard“ an, dann findet sich jede Menge Neid, das ist unverständlich. Als Selbständiger hilft einem wieder einmal niemand, nicht einmal in einer Krise wie dieser.
Ich selbst bin für meine Kunden da, helfe ihnen, wo es nur geht, auch mit Aufschub von Zahlungen, manche melden sich auch nicht mehr, obwohl sie offene Rechnungen haben.
Doch wenn diese nicht arbeiten dürfen (Restaurants, Schulungsunternehmern und Ausbildungsstätten), dann bleibt nur der Weg in ein neues Geschäftsfeld, der Aufbau eines solchen Geschäfts dauert und muss vorfinanziert werden. Hier braucht es ordentliche finanzielle Unterstützung, die bleibt und nicht rückzahlbar ist!
Wir als kleine Unternehmen haben eben keine große Belegschaft, trotzdem brauchen wir Unterstützung – es gibt viele von uns!
Erno Mayer hilft seit jeher Unternehmern im Brandschutz und hält Vorträge an Institutionen und bildet Brandschutzbeauftragte aus. Er ist Teilnehmer an einem Mentorenprogramm für Unternehmer, um die Krise besser zu bewältigen. https://2m.at/Mentor
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Aussender: 2M Brandschutz Ansprechpartner: Erno Mayer, dipl. BO Tel.: +43 663 03038008 E-Mail: nachrichten@2m.at Website: www.2m.at