St. Pölten (pts018/18.01.2019/12:30) – Gestern Abend wurden die niederösterreichischen Innovationspreise vergeben. Fünf Anerkennungspreise gingen an Forschungsprojekte der Fachhochschule St. Pölten aus dem Bereich der Digitalisierung. Die Arbeiten beschäftigen sich mit der Sicherheit der Privatsphäre im Internet, künstlicher Intelligenz, Industrie 4.0 und Datenjournalismus.
Forschung am Puls der Zeit
In nahezu allen Lebensbereichen hält die Digitalisierung Einzug – von der persönlichen Kommunikation bis zur industriellen Produktion. Aus großen Datenmengen lassen sich mit neuen Verfahren bessere Erkenntnisse ziehen, Fragen der Privatsphäre und IT-Sicherheit spielen dabei immer eine Rolle.
Fünf Forschungsprojekte der FH St. Pölten, die sich mit Aspekten der Digitalisierung beschäftigen, wurden dieses Jahr beim NÖ Innovationspreis mit Anerkennungspreisen ausgezeichnet. „Dass wir mit so vielen Vorhaben erfolgreich waren, zeigt, dass unsere Forschung am Puls der Zeit und auf höchstem Niveau ist. Ich gratuliere unseren Forscherinnen und Forschern“, sagt FH-Geschäftsführerin Gabriela Fernandes.
Gestern Abend übergaben Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, die Preise. Die folgenden Projekte der FH St. Pölten wurden ausgezeichnet:
Neue Techniken für den Datenjournalismus
Datenjournalismus extrahiert komplexe Informationen aus einer Unmenge an Daten und präsentiert sie anschaulich. Doch oft fehlen geeignete Analysemethoden und die passende Technik für diese schwierige Aufgabe. Das Forschungsprojekt „VALiD – Visual Analytics in Data-Driven Journalism“ entwickelt neue Techniken, die JournalistInnen dabei unterstützen.
Das Handy am Lauschen hindern
Mobiltelefone und Tablets können durch sogenanntes Audiotracking mittels Ultraschall unbemerkt das Verhalten ihrer BenutzerInnen verfolgen – etwa das Betrachten bestimmter Videos oder den Aufenthalt in Räumen und an Plätzen. Das Projekt SoniControl entwickelte eine erste akustische Firewall, mit der das akustische Tracking blockiert werden kann. Sie wird unter gleichem Namen auf dem Google Playstore gratis zum Download angeboten.
Automatisch das Alter von Gebäuden bestimmen
Das Projekt ImmoAge, ein gemeinsames Projekt von FH St. Pölten und FH Kufstein, entwickelt Methoden der künstlichen Intelligenz, um Baujahr, Bauperiode und regionale Bauweisen von Einfamilienhäusern mit Hilfe von Bildanalyse automatisch abzuleiten. Ziel des Projekts ist die automatische Extraktion von Gebäudemerkmalen anhand von Außenansichten. So soll in Zukunft eine automatische Preisermittlung für Immobilien möglich sein.
Büros virtuell einrichten
Im Projekt PixelVR testet die FH St. Pölten für den Büromöbelhersteller bene, wie mit Virtual Reality Büros zukünftig mit flexiblen Bauelementen des Unternehmens eingerichtet werden können. Um vorab sehen zu können, was dabei herauskommt, entwickeln die ForscherInnen der FH St. Pölten eine Anwendung für Virtual-Reality-Brillen, mit der die Elemente beliebig im künstlichen Raum spielerisch platziert werden können.
Werkstücksuche mittels Bluetooth
In großen Firmen und Werkshallen sind mitunter viele tausend Container, Zwischenprodukte und Werkstücke für die Produktion unterwegs. Wo sich die Teile befinden, ist eine wichtige Information, aber teilweise schwierig nachzuvollziehen. Die FH St. Pölten testet im Projekt GF+ Asset Tracking, einem Teilprojekt des NÖ-weiten Digitalisierungsprojekts Enterprise 4.0, für die Georg Fischer Fittings GmbH, wie Bluetooth Low Energy zum Nachverfolgen von Containern und Teilen verwendet werden kann.
Weitere Infos zu den Projekten:
VALiD – Visual Analytics in Data-Driven Journalism https://www.fhstp.ac.at/de/forschung/projekte/valid-visual-analytics-in-data-driven-journalism Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) über das Förderprogramm „IKT der Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG finanziert. Partner im Projekt sind die Universtität Wien (Department of Computer Science, Visualization and Data Analysis research group), die Landsiedl, Popper OG – drahtwarenhandlung film & animation und die FH JOANNEUM (Institut für Journalismus und Public Relations).
SoniControl https://sonicontrol.fhstp.ac.at Das Projekt wurde von der Initiative netidee gefördert. Organisiert und finanziert wird die Förderaktion von der gemeinnützigen Internet Foundation Austria (IPA).
ImmoAge https://www.fhstp.ac.at/de/forschung/projekte/immoage Das Projekt ImmoAge wird im Rahmen des BRIDGE-Programms vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert. Projektpartner sind die FH Kufstein und Sprengnetter Austria.
Pixel VR https://digitech.fhstp.ac.at/?page_id=3401 Das Projekt wird im Rahmen des ecoplus-Projekts Enterprise 4.0 durchgeführt und vom Land NÖ gefördert. Partner im Projekt ist der Büromöbelhersteller bene.
GF+ Asset Tracking https://digitech.fhstp.ac.at/?page_id=3440 Das Projekt wird im Rahmen des ecoplus-Projekts Enterprise 4.0 durchgeführt und vom Land NÖ gefördert. Partner im Projekt ist die Georg Fischer Fittings GmbH, Hersteller von Tempergussfittings.
NÖ Innovationspreis Der NÖ Innovationspreis kürt jährlich herausragende Innovationsprojekte von niederösterreichischen Unternehmen sowie innovative Entwicklungen von Forschungseinrichtungen, wird von den Technologie- und Innovationspartnern (TIP), dem gemeinsamen Innovationsservice des Landes und der Wirtschaftskammer NÖ, organisiert und von der EVN und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien unterstützt. https://www.innovationspreis-noe.at
Über die Fachhochschule St. Pölten Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 22 Studiengängen werden mehr als 3.000 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.
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