St. Pölten (pts020/09.11.2016/12:00) – Wie heute in einer Aussendung der APA zu lesen ist, wird der Ökostromförderbeitrag nächstes Jahr um 27 % sinken. Für die Haushalte bedeutet dies eine Kostenreduktion von bisher rund 120 Euro auf unter 100 Euro. Da heuer der Ausbau der Windkraft niedriger sein wird als vor 13 Jahren und mehr alte Windkraftanlagen keine Förderung erhalten, als neue errichtet werden, fordert die IG Windkraft rasch eine Reform. „Mit einer kleinen Ökostromnovelle muss das Ökostromgesetz flott gemacht werden“, fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Wie heute in einer Aussendung der APA zu lesen ist, werden nächstes Jahr die Ökostromkosten erheblich sinken. Der Ökostromförderbeitrag wird sich um 27 % reduzieren. Die Ökostromförderung wird über zwei Komponenten vom Konsumenten eingehoben. Der Ökostromförderbeitrag wird über einen Aufschlag auf die Netzgebühren bestimmt und pro Kilowattstunde verbrauchten Strom verrechnet. Der Ökostromförderbeitrag macht rund 60 % der Ökostromkosten aus. Die restlichen rund 40 % der Ökostromförderung werden mittels Ökostrompauschale pro Stromanschluss, dem sogenannten Zählpunkt, eingehoben. In Summe kostet die Ökostromförderung nächstes Jahr 788 Mio. Euro und wird daher um rund 170 Mio. Euro fallen. Die Ökostromkosten für einen durchschnittlichen Haushalt sinken dadurch von rund 120 Euro auf unter 100 Euro pro Haushalt.
600 MW Windkraftleistung bereits aus der Ökostromförderung entlassen
Relevante Mengen an Windkraftanlagen und PV-Anlagen beenden Ende 2016 nach 13 Jahren ihre Förderperiode und erhalten keine Förderung mehr. Ende 2016 ist schon bei knapp 600 MW Windkraftleistung die Förderung ausgelaufen. Gerade auch die hohen Vergütungen der ersten PV-Anlagen, die aus dem Förderregime fallen, tragen zur Reduktion bei. Insgesamt sinken daher die Ökostromkosten deutlich. In den nächsten Jahren werden vermehrt Anlagen aus der Förderung entlassen. Dadurch wird es zu einer weiteren Kostenreduktion kommen.
Windkraftausbau niedriger als vor 13 Jahren
Mit dem Beginn der österreichweiten Ökostromförderung konnten im Jahr 2003 276 MW Windkraftleistung ausgebaut werden. 13 Jahre später hinkt die Windkraft hinter dieser Ausbaurate hinterher. Heuer werden lediglich 240 MW Windkraftleistung dazu kommen. „Es ist wirklich bedauerlich, dass in dem Jahr, in welchem die Ratifizierung des Klimaabkommens von Paris im Nationalrat beschlossen wurde, der dringend nötige Ökostromausbau drastisch zurückgeht“, bemerkt Moidl und ergänzt: „Nur die Beseitigung des Reformstaus beim Ökostromgesetz kann eine Trendumkehr bewirken.“
Forcierter Ökostromausbau Gebot der Stunde
Seit drei Jahren wird die kleine Ökostromnovelle diskutiert. Allein heuer wurde deren Umsetzung von Energieminister Reinhold Mitterlehner schon mehrmals angekündigt. Das Sinken der Ökostromkosten ist ein weiterer Anstoß, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien wieder flott gemacht werden muss. „Der Spielraum für den verstärkten Ökostromausbau ist gegeben, er muss nur politisch rasch genutzt werden“, fordert Moidl abschließend.
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