Chronische Entzündungen, der Alterungsprozess und das Darm-Mikrobiom – wie man gesund bis ins hohe Alter bleibt

Hamburg (pts005/18.10.2021/08:40) – Der Alterungsprozess des Menschen bringt eine verminderte physiologische Funktion aller Organsysteme mit sich, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten führt. Obwohl die Ursachen altersbedingter Krankheiten vielfältig sind, bilden die chronischen Entzündungen häufig den Ausgangspunkt, da sie bei jedem Älteren zu beobachten sind. Dieses hat auch Auswirkungen auf das Mikrobiom. Dieses ist dann durch einen Verlust der Diversität gekennzeichnet, inklusive des Rückgangs von vielen nützlichen, kommensalen Mikroben. Das Mikrobiom kann dann nicht mehr seinen Aufgaben nachkommen und es entstehen Krankheiten. Vergleichende Untersuchungen an Über-100-jährigen Chinesen und Italienern, die erwiesenermaßen erfolgreich gesund gealtert sind, zeigen trotz aller Unterschiede aufgrund der Genetik, Ernährung und Umweltbedingungen auffällige Gemeinsamkeiten bestimmter Bakterienarten, die möglicherweise für ein gesundes Altern verantwortlich sind.

Hervorgerufen wird der Verlust der Diversität durch altersbedingte, intrinsische und extrinsische Faktoren wie Ernährung, Medikamente, eine im Alter vorwiegend sitzende Lebensweise und chronische Erkrankungen. Die Mikrobiom-Änderungen schädigen das Darm-Gleichgewicht und schaffen eine pro-inflammatorische Umgebung, die typische Alterserscheinungen wie zum Beispiel die Immunseneszenz hervorruft – also eine altersbedingte, eingeschränkte Immunreaktion auf Krankheitserreger.

Die Zusammenhänge zwischen dem Altern und auftretenden mikrobiellen Dysbiosen mit den typischen Folgen der Darmdurchlässigkeit, Entzündung und Rückgang der Immunfunktion, können als therapeutischer Ansatz dienen, um die Immunalterungsuhr umzukehren und möglicherweise eine insgesamt gute Gesundheit im Alter zu unterstützen. Ein guter Ausgangspunkt, um unser Darm-Mikrobiom präventiv zu unterstützen und Entzündungsprozessen entgegenzuwirken, ist die Sicherstellung einer gesunden Ernährung mit Vollkorn, Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Nüssen und Samen.

Einer der Haupteinflussfaktoren für unser Darm-Mikrobiom ist nun mal die Ernährung. Die richtige „Fütterung“ unserer Darm-Bakterien mit verschiedenen Ballaststoffen kann nicht nur die mikrobielle Vielfalt erhöhen, sondern auch die Produktion von entzündungshemmenden kurzkettigen Fettsäuren (SCFAs) aus dem bakterieneigenen Stoffwechsel. SCFAs helfen den Darmzellen nachweislich, Entzündungen im Darm zu verhindern. Neben den langkettigen Ballaststoffen existieren noch kleinere Pflanzenstoffe, die hervorragende präbiotische Eigenschaften haben und die SCFA-Produzenten zum Wachstum anregen. Darüber hinaus besitzen sie selbst hohe antioxidative und antientzündliche Eigenschaften. Hier ist die gezielte Ergänzung zur Nahrung die einzige Möglichkeit, eine ausreichende Menge zuzuführen.

Erstes Nahrungsergänzungsmittel, das unser Darm-Mikrobiom gesund erhalten kann

Das Altern ist also vornehmlich von Entzündungen im Körper bestimmt. Mikrobiomaktive Pflanzenstoffe reduzieren diese entzündlichen Darmerkrankungen und Schleimhautentzündungen, weil sie dreifach wirken: Zum Ersten lassen sie die nützlichen Darmbakterien wachsen. Diese produzieren dann zum Zweiten diverse Metabolite (u.a. SCFA), die vielfältige positive Eigenschaften haben. Und zum Dritten entstehen aus den Pflanzenstoffen selbst gesundheitsfördernde Verbindungen, was die Apotheke im Darm nochmals erhöht. All diese Verbindungen sind für die Darmhomöostase essentiell und können sogar vor Darmkrebs schützen. Entzündliche Reaktionen in unserem Darm machen uns also alt und krank.

Mikrobiom kann die Gesundheit des Gehirns verbessern

Lernen und Erinnern nehmen im zunehmenden Alter signifikant ab. Diese Verschlechterung der Lern- und Gedächtnisleistung verläuft dabei parallel zu Veränderungen im Darm-Mikrobiom. An Tieren konnte schon gezeigt werden, dass die Übertragung des Stuhls von jungen auf alte Mäuse die Alterungsuhr im Gehirn umkehren konnten. Das könnte der Ansatz sein, um altersbedingte, kognitive Beeinträchtigungen zu behandeln.

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